Sind Vorlieben „Racial Profiling“?

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Meine Kolumne im LGBTQI+ Magazin MyGay

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Respekt! Wie gehen wir damit um, wenn einem der Sinn nach Zerstreuung oder Nähe steht? Es gibt mittlerweile diverse Apps, auf denen man sich das schnelle Vergnügen mit Gleichgesinnten besorgen kann. Sofort befindet man sich aber in einem Sumpf, der jeglichen Respekt aufzusaugen scheint. Erstellt man sich ein Profil, wird häufig weniger Wert auf die Persönlichkeit gelegt, als auf die körperlichen Beschaffenheiten. Nachdem man sich genau vermessen hat, die eigenen Vorlieben aufgezählt und ein Bild wie ein Gütesiegel draufgepackt hat, kann es losgehen. Suchen wir uns doch mal mich, eine 100 Kg schwere, schwarze Queen. Präferenzen des Gewichts oder der Fitness zu suchen, ist gemeinhin legitim. Dicke zu mobben oder sich einer besonderen Vorliebe hinzugeben, ist Tradition. Sexuelle Identität oder wie in meinem Fall eine Queen zu suchen, ist sogar ein Zeichen von Diversität und eine Errungenschaft, schließlich hilft es, um sicherzustellen, dass es auch ein Happy End geben kann. Bei dunkler Haut hört es aber auf. Das ist rassistisch, so heißt es. Nach diesem Verständnis macht es mich zum Rassisten, wenn ich nicht auf Schwarze stehe.

An all die Politiker von Habeck bis Kipping: Ich danke euch von Herzen, dass ihr gegen Rassismus vorgehen wollt, aber jeden Arsch zum Rassisten zu machen, hilft leider nicht. Im Gegenteil, es marginalisiert den tatsächlichen Rassismus und zerstört darüber hinaus das zarte Pflänzchen an Motivation bei denen, die sich ändern wollen. Die einzigen, die davon profitieren, sind Menschen wie Gauland. Ich bin eine stolze schwarze Queen und schäme mich nicht dafür, schwarz zu sein, also gibt es auch keinen Grund, meine Hautfarbe verbal zu verstecken. Mir zu unterstellen, mein bestes Stück würde mir ausgerollt bis zum Knie reichen, wäre rassistisch. Eine irrationale Furcht zu empfinden, weil ich mit meinem Mojo einen Voodoofluch auf euch legen könnte, wäre rassistisch, aber meine Hautfarbe sexuell ansprechend zu finden gehört nicht dazu.

Nun gibt es allerdings wie immer ein paar besondere Geschöpfe, die sich nicht in der Lage sehen, angemessen zu artikulieren, was sie wollen. Wir alle kennen Texte mit Aussagen wie: no blacks. Die Autoren macht das zu respektlosen Deppen erster Güte, aber nicht zu Rassisten. In einer Szene, in der es hauptsächlich um Fleisch geht, muss jeder selbst wissen, ob man sich mit auf den Markt schmeißt und vor allem wie, Etikett inklusive. Wer nach einem big black cock sucht, kann das von mir aus gerne machen und bei Erfolg, haben sich 2 gefunden, die es sich gegenseitig die Würde aus dem Hirn vögeln.